Ich warte auf sie …

Ich wartete auf sie beim Stamme der Platane

Die ihre Blätter noch verborgen hielt,

Obgleich die Mittagsstunde hell und mild.

Die Frühlingssonne blickte auf das Halbgetane.

Dann saßen wir einender gegenüber

Und das Gespräch bestand aus halbverborgnen Sinn.

Selbst im Gedicht lag mehr als eine Deutung drin.

Die Stunde ging indessen rasch vorüber.

Als sie zum Abschied ihre Augen dann entblößte,

Sah ich, dass sie, den Tulpenkelche gleich,

Nicht eigentlich ihr Herz gezeigt. Doch reich

War ich und sehr beglückt, ganz wie nach einem Feste.

Hans Lampalzer

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