Schlagwort: Literatur
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Regen in der Dämmerung
Der wandernde Wind auf den Wegen War angefüllt mit süßem Laut, Der dämmernde rieselnde Regen War mit Verlangen feucht betaut. Das rinnende rauschende Wasser Berauschte verwirrend die Stimmen Der Träume, die blasser und blasser Im schwebenden Nebel verschwimmen. Der Wind in den wehenden Weiden, Am Wasser der wandernde Wind Berauschte die sehnenden Leiden, […]
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Kasimir Edschmid
Ich liebe, Freunde, vor allem Musik, Radau und rauschvolle Dinge tun Und eine Dame, die gute Glieder hat. O, wie funkelschön sind Gespräche, die hochzucken Gleich Dolchen und aufeinanderzischen, und dies Liebe ich: Honette, Reiche und den, der dem Feind Ins Gesicht spuckt. Lob aus dem Mund irgendeines Strömend gefällt mir und Siesta, wenn es […]
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Pfingstrosen
Spürst du es nicht, wenn ich um dich weine, bist du wirklich so weit? Und bist mir doch das Schönste, das Eine, um das ich sie trage, die Einsamkeit. Selma Meerbaum-Eisinger
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Ziehende Landschaft
Man muss weggehen können und doch sein wie ein Baum: als bliebe die Wurzel im Boden, als zöge die Landschaft und wir ständen fest. Man muss den Atem anhalten, bis der Wind nachlässt und die fremde Luft um uns zu kreisen beginnt, bis das Spiel von Licht und Schatten, von Grün und Blau, die alten […]
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Wie in spiegelnden Wellen
So rein wie in spiegelnden Wellen das Weisse des Wassers so schwerelos licht so gelöst wie leuchtende Leere Alois Hergouth
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Dezemberabend
O winterliche Fünf-Uhr-Stunde! Der Himmel übern Kahlenberg Vertropft die blasse Seitenwunde Ins aufgebauschte Wolkenwerg. In Grinzing und in Heiligenstadt Entspringt das Licht in langen Zeilen. Mondhoch bewacht ein Ziffernblatt Den Park, wo frierend Menschen eilen. Mein Blick geht den Vermummten nach, Die mühsam sich durchs Dunkel treiben. Ein schweres Ohmen stäubt vom Dach Drei Würfe […]
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Erfroren das Licht
Erfroren das Licht, die Luft erfroren in glasigen Blöcken verkeilt Himmel und Erde blutlos – das rote, pochende Herz: da es Sonne war, da es Leben war – und erfroren, begraben wie Tag und Traum in erstarrten Adern Alois Hergouth
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Liebesbrief
Verse 1: Ich fiel Kopfüber unter Wasser Etwas zog mich nach unten Und ich wär wohl ertrunken Hätte ich Dich nicht gefunden War am Boden zerstört Wie dass den meisten geht Aber Du hast mich wiederbelebt Jetzt bin ich hungrig nach Leben Fütter mich mit Erfahrung Jedes Wort von Dir Ist für mich Nahrung Und […]
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Tröste dich, die Stunden eilen
Tröste dich, die Stunden eilen, Und was all dich drücken mag, Auch die schlimmste kann nicht weilen, Und es kommt ein andrer Tag. In dem ew’gen Kommen, Schwinden, Wie der Schmerz liegt auch das Glück, Und auch heitre Bilder finden Ihren Weg zu dir zurück. Harre, hoffe. Nicht vergebens zählest du der Stunden Schlag: Wechsel […]
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Als alles vorbei war
Als alles vorbei war Krieg und Frieden Mann und Frau Form und Inhalt Als die Sonne auf- und untergegangen war Samt Mond und Stern und den Musikalien des Himmels und die Erde Setzten wir uns und warteten auf das was kommt. Elisabeth Borchers
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Ich … war … einmal
Oft weiß ich ganz genau: Ich … war … einmal; Ich habe schon einmal all dies gesehn; Der Baum vor meinem Fenster rauschte mir Ganz so wie jetzt vor tausend Jahren schon; All dieser Schmerz, all diese Lust ist nur Ein Nochmals, Immerwieder, Spiegelung Durch Raum und Zeit. – Wie sonderbar das ist: Ein Fließen, […]
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Geduld du liebe Knospe
Geduld, du kleine Knospe Im lieben stillen Wald, Es ist noch viel zu frostig, Es ist noch viel zu bald. Noch geh ich dich vorüber, Doch merk ich mir den Platz, Und kommt heran der Frühling, So hol ich dich, mein Schatz. Graf von Platen
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Blutet der Spiegel in den ich schau?
Ich neige dazu, glaube ich, Leute lieber zu mögen als sie mich. Die grünsten Gräser unterhalten sich abends über Kälte, Wärme und Wind. Vergessen will ich lernen. Nur vergessen. Es genügt nicht, dass es Abend ist. Ich bin weit weg von mir. Sage nichts, aber sag es genau. Ich möchte aufwärts gehen, auch in Ebenen. […]
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Es ist das Licht
Es ist das Licht, das zwischen Pyramiden Die Räume so groß macht, Und sie so hell vors Dunkel stellt, Licht, das den Vogel zwingt, Sein Gelb zu zeigen. Licht, zwingt mich nie; Laß mich zu Blau changieren Oder Veilchenschatten werfen, wann ich will. Heute, wenn alle meine Sinne spielen, Mach ich mir eigen deine Form, […]
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(…) die blätter gibt es, diesen blog gibt es
(1) die aprikosenbäume gibt es, die aprikosenbäume gibt es (2) die farne gibt es; und brombeeren, brombeeren und brom gibt es; und den wasserstoff, den wasserstoff (3) die zikaden gibt es; wegwarte, chrom und zitronenbäume gibt es; die zikaden gibt es; die zikaden, zeder, zypresse, cerebellum (4) die tauben gibt es; die träumer, die puppen […]