Der Frühling hat im Gebirge einen schweren Kampf zu führen

Aller Wind ist heimgegangen,
alles Wasser ruht geglättet.
Berg an Berg liegt sanft gekettet,
und der Himmel ist verhangen.

Nur ein Hauch vom Silbergrauen
weckt auf Lachen und auf Spritzern
hier und da ein stumpfes Glitzern,
und die blassen Wolken tauen.

Gipfel liegen noch im Weißen,
doch aus unbegrünten Mulden
keimt unendliches Gedulden
und unendliches Verheißen.

Langsam wächst am Himmelsschleier
ein perlmutterfarbner Steifen,
und ein erstes Vogelpfeifen
rühmt den künftigen Befreier.
Werner Bergengruen

Eine Antwort zu „Der Frühling hat im Gebirge einen schweren Kampf zu führen”.

  1. Wie wahr, wie wahr. Merken wir hier immer wieder selbst. Auf einmal kommt noch ein Schneesturm im Frühling daher…

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