Schlagwort: Literatur
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Die Zeit ** 12 – Warum ?
Warum habe ich diesen Blog eigentlich angefangen? Um Aufmerksankeit zu erzeugen? Als eine Art Selbstdarstellung? Nein – um mit euch meine Freude zu teilen. Diesen Blog habe ich heute vor einem Jahr begonnen und freue mich immer wenn ich einen Beitrag finde, der in meinem Sinne die Qualität hat in diesen Seiten seinen Platz zu finden. Ich freue…
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Anbeginn
Auf einem Häuserblocke sitzt er breit. Die Winde lagern schwarz um seine Stirn. Er schaut voll Wut, wo fern in Einsamkeit die letzten Häuser in das Land verirr’n. Vom Abend glänzt der rote Bauch dem Baal, die grossen Städte knieen um ihn her. Der Kirchenglocken ungeheure Zahl wogt auf zu ihm aus schwarzer Türme Meer.…
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Die lange Geschichte einer Postkarte …
Schon ist mein Blick am Hügel, dem besonnten, den Weg, den ich kaum begann, voran. So fasst uns das, was wir nicht fassen konnten, voller Erscheinung, aus der Ferne an – und wandelt uns, auch wenn wir‘s nicht erreichen, in jenes, das wir kaum es ahnend sind; ein Zeichen weht, erwidernd unserm Zeichen… Wir aber…
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Warme Gefühle an kalten Tagen
Gute Nacht Fremd bin ich eingezogen, Fremd zieh ich wieder aus. Der Mai war mir gewogen Mit manchem Blumenstrauß. Das Mädchen sprach von Liebe, Die Mutter gar von Eh‘ – Nun ist die Welt so trübe, Der Weg gehüllt in Schnee. Ich kann zu meiner Reisen Nicht wählen mit der Zeit: Muß selbst den Weg…
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Die Zeit ********8
Sehnsucht haben – selbst sich vorzusagen Gaukelworte, um sich zu betrügen; Überhören müssen das Verzagen Und betören eignes Ohr mit Lügen. Hinter rauhem Ton die Stimme hören Tiefer Liebe; hohle Wahrheit sehen, Dennoch offnen Auges heiß verzehren, Was die Vision uns läßt erstehen. In die Luft nur greifen und zu glauben, Schon mit festem Griff…
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Die Welt – ein Tor
Die Krähen schrein und ziehen schwirren Flugs zur Stadt: bald wird es schnein – wohl dem, der jetzt noch – Heimat hat! Nun stehst du starr, schaust rückwärts, ach! wie lange schon! Was bist du Narr vor Winters in die Welt entflohn? Die Welt – ein Tor zu tausend Wüsten stumm und kalt! Wer das…
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Es war einmal …
…ein Königsschloß mit einem spitzen Turm. Auf diesem Turm war eine goldene Kugel und auf der Kugel war eine kunstvolle Wetterfahne. … ein König und eine Königin, die waren reich und hatten alles was sie sich wünschten, nur keine Kinder. Endlich erfüllte Gott ihre Wünsche; als das Kind aber zur Welt kam, sah’s nicht aus…
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Die Stille am Abend
Wie liegt im Mondenlichte Begraben nun die Welt; Wie selig ist der Friede, Der sie umfangen hält! Die Winde müssen schweigen, So sanft ist dieser Schein; Sie säuseln nur und weben Und schlafen endlich ein. Und was in Tagesgluten Zur Blüte nicht erwacht, Es öffnet seine Kelche Und duftet in die Nacht. Wie bin ich…
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Wintergarten
Deinen Briefumschlag mit den zwei gelben und roten Marken habe ich eingepflanzt in den Blumentopf Ich will ihn täglich begießen dann wachsen mir deine Briefe Schöne und traurige Briefe und Briefe die nach dir riechen Ich hätte das früher tun sollen nicht erst so spät im Jahr Erich Fried
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Der Grosse Ahornboden
Und gleich ist es Abend Ein jeder steht allein auf dem Herzen der Erde Getroffen von einem Sonnenstrahl: Und gleich ist es Abend. Ed è subito sera. Ognuno sta solo sul cuor della terra Trafitto da un raggio di sole: Ed è subito sera. Salvatore Quasimodo
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Silber
Öde liegt der Frühling Der samtdunkle Wassergraben kriecht neben mir ohne Spiegelbilder. Das einizge, was leuchtet, sind gelbe Blumen. In meinem Schatten werde ich getragen wie eine Geige in ihrem schwarzen Kasten. Das einize, was ich sagen will, glänzt ausser Reichweite wie das Silber beim Pfandleiher. Tomas Tranströmer „April und Schweigen“
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Mancher gibt sich viele Müh´mit dem lieben Federvieh
Mancher gibt sich viele Müh´ Mit dem lieben Ferdevieh; Einesteils der Eier wegen, Welche diese Vögel legen; Zweitens: weil man dann und wann Einen Braten essen kann; Drittens nimmt man auch Ihre Federn zum Gebrauch In die Kissen und die Pfühle, Denn man liegt nicht gerne kühle. Kaum hat MICH der Hahn geseh´n Fängt er auch…
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Schläft ein Lied in allen Dingen
Schläft ein Lied in allen Dingen die da träumen fort und fort, und die Welt hebt an zu singen, triffst du nur das Zauberwort Josef von Eichendorff